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18.05.2012

AKTE OSTSTEIERMARK l Todesmarschmusik

KOMM.ST 1.2 - Pfarrkirche Anger - Kirchplatz 1 - 8184 Anger - Österreich - 20Uhr

Berndt Luef: Vibraphon
Georg Gratzer: Woodwinds
Roland Gratzer: Text
Lukas Tagwerker: Text
Sachiko Ishikawa: Butoh Tanz
Thierry Castel: Butoh Tanz

Die Oststeiermark ist ein landschaftliches Schmuckstück, verbunden mit lokalen Köstlichkeiten und dem fremdenverkehrsperfektionierten Attribut der bäuerlichen Gemütlichkeit. Wie überall sonst im Land hat auch dieser Teil Österreichs seine ganz eigene dunkle Geschichte in den Jahren 1938 bis 1945. In den letzten Kriegstagen, die um so viele sinnlose Kriegsopfer mehr forderten als die Zeit davor, mussten hunderte jüdische Sträflinge durch die Region marschieren. Es waren Märsche mit einem sehr finalen Ziel, dem Tod.

Der in Knittelfeld geborene Vibraphonist und Komponist Berndt Luef beschäftigt sich seit Jahren mit der Geschichte seines Heimatbundeslandes und hat im Speziellen der Oststeiermark bereits 1986 eine achtteilige Suite mit dem Titel "Oststeirische Impressionen gewidmet". Diese bilden die Basis für Luefs Kompositionsarbeit beim KOMM.ST 1.2 Festival im Mai in der oststeirischen Gemeinde Anger.

Als teilnehmender Künstler des innerhalb der regionalen Europakulisse verorteten TEN DAYS TEN ARTISTS-Projektes zum
Thema Zeitkultur wird Luef zehn Tage lang vor Ort arbeiten, observieren, komponieren und die Ergebnisse nach diesen zehn Tagen auch präsentieren. Gemeinsam mit Festival-Organisator und Holzblas-Virtuosen Georg Gratzer wird er den oststeirischen Impressionen einen neuen, zeitgemäßen und noch lokaleren Anstrich verpassen. Bei der Aufführung in der Angerer Pfarrkirche ist eine außergewöhnliche Performence von Butoh-Dancers aus Tokio und Frankreich zu sehen, sie zeigen den Körper als Gefäß der Zeit. Außerdem erarbeiten Roland Gratzer (monochrom, FM4) und Lukas Tagwerker (FM4, Ö1) einen theatralen Dialog, der sich mit der Geschichte der Region und vor allem jenen Kapiteln auseinandersetzt, die selten den Weg ins kollektive Gedächtnis geschafft haben. Es ist die Erinnerung an eine Zeit, an die sich eigentlich niemand erinnern will.

www.komm.st
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